Digitales Nomadentum

Wir nennen uns Digitaltreiber.

Als Netzwerk und Vermittler von Digitalexperten beschäftigen wir uns natürlich intensiv mit der Arbeitswelt von morgen.

Den Begriff Digitale Nomaden hatten wir schon häufig gehört.

Digitale Nomaden leben und arbeiten dort, wo es ihnen dank funktionierender digitaler Infrastruktur möglich ist und wo es Ihnen gefällt: Manche beschränken sich auf Europa, andere gehen nach Amerika oder Asien.

Einige unserer Netzwerkpartner lebten und arbeiteten bereits in diesem Modell. Wir fanden es toll, dass es für diese Personengruppe (meistens Programmierer, Datenanalysten, Social-Media-Experten oder grundsätzlich Menschen mit der Möglichkeit, die Arbeit digital und ortsunabhängig zu erledigen) heutzutage die Gelegenheit gibt, ihr Leben und Arbeiten in dieser Form zu gestalten.

Bis zum September 2018.

Da kam nämlich unsere junge Mitarbeiterin Luisa auf die Idee, mit ihrem Freund Chris (Social Media Experte) digitale Nomadin zu werden. Der Unterschied zu allen uns bekannten Personen, die das digitale Nomadentum wählten: Luisa war und ist begeistert von ihrer Arbeit bei Digitaltreiber (das darf ich so schreiben!) und wollte bei uns angestellt bleiben.

Nun ist es, wie viele wissen, das Eine, klug über die Arbeitswelt der Zukunft zu reden. Etwas Anderes ist es, als Arbeitgeber mitzumachen, Erfahrungen zu sammeln und sie zu gestalten.

Wir haben uns dafür entschieden, Luisa als Angestellte zu behalten und ihrem Wunsch, digitale Nomadin zu werden, nachzukommen. Es hat uns ein paar Gespräche und Nächte des Nachdenkens sowie zwei Telefonate mit der Berufsgenossenschaft und unserer Steuerberaterin gekostet.

Mit Luisa haben wir während der Zeit des Überlegens offen über alle Optionen (auch eine mögliche Trennung!) gesprochen. Doch sie hat uns sowohl auf der rationalen als auch auf der emotionalen Seite überzeugt. Wir haben auf der einen Seite klare Vereinbarungen für unsere Zusammenarbeit getroffen, auf der anderen Seite hatten Luisa und wir ein stabiles Vertrauensverhältnis aufgebaut.

Beides ermöglichte es uns, die Entscheidung pro digitale Nomadin Luisa zu treffen.

Heute ist sie seit drei Wochen von Asien aus für uns tätig, sie hat bereits zwei Wochen in Thailand und eine Woche in Vietnam verbracht. Wir stehen in engem Austausch und telefonieren fast täglich miteinander, einmal pro Woche tauschen wir uns per Skype aus. Und wir stehen zu unserer Entscheidung. Negative Erfahrungen haben wir bis jetzt noch keine gemacht.

Natürlich ist uns bewusst, dass es Berufsfelder, Branchen und Tätigkeiten gibt, in denen zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten nicht möglich ist. Außerdem verstehen wir, dass es ab mehr als einem Mitarbeiter komplexer wird, die Zusammenarbeit im Ausland zu gestalten.

Und so lautet unsere Botschaft an andere Arbeitgeber und Führungskräfte auch nicht, dass es erstrebenswert sein sollte, möglichst viele Mitarbeiter überall auf der Welt arbeiten zu lassen, wenn es nur irgendwie geht.

Vielmehr bitten wir sie, folgende Fragen für sich zu beantworten:

  1. Wie sehr achten Sie auf die (langfristigen, bedeutenden) Entwicklungsbedürfnisse Ihrer Mitarbeiter?
  2. Welche klaren Regelungen und Erwartungen haben Sie miteinander getroffen?
  3. Wie stark ist Ihr persönliches Vertrauensverhältnis untereinander?
  4. Wie flexibel und agil sind Sie wirklich?

Schreiben Sie uns Ihre Gedanken, wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.

Luisa und ihren Weg verfolgen Sie hier