Der erste Schritt zum datengetriebenen Unternehmen:
Interview mit unserem Digitaltreiber-Partner Lutz Klaus
In diesem Interview sprechen wir mit Lutz Klaus, Datenspezialist und Partner in unserem Digitaltreiber-Netzwerk über das Thema Digitalisierung.
Lutz Klaus und seine Mission:
Menschen und Unternehmen durch datengetriebenes Denken und Arbeiten erfolgreich machen. Lutz war schon immer dran interessiert, Probleme durch eine analytische und faktenorientierte Denk- und Arbeitsweise zu lösen. Im Jahre 2016 hat er sich selbstständig gemacht, um sein Wissen zu teilen. Die Erfahrung, die er in 30 Jahren Marketing und Vertrieb gesammelt hat, gibt er mit seinem Unternehmen Marketing ROI Consulting an seine Kunden weiter. Daneben ist er Buchautor und Dozent an zwei Hochschulen.
Digitaltreiber: Was treibt Dich bei Deiner Arbeit an?
Lutz Klaus: Menschen und die Chancen, die das Internet bietet. Der Mitarbeiter ist für mich der wichtigste Erfolgsfaktor bei der Digitalisierung von Unternehmen. Viele Projekte scheitern an der fehlenden internen Adoption und nicht an Technik. Hier gilt es bei Mitarbeitern neue Erfahrungen zu schaffen, am besten im Zusammenhang mit ihrer täglichen Arbeit. Ihnen zu zeigen wie neue Ansätze ihnen helfen, ihre Ziele besser zu erreichen. Das Internet ist für mich wie ein riesiges Meer. Die meisten Fische fangen die Unternehmen, die an der richtigen Stelle attraktive Köder auslegen. Wir müssen lernen wie Facebook, Google und Amazon zu denken, um hier erfolgreich zu sein.
DT: Woran arbeitest Du im Moment?
LK: Neben Kundenprojekten arbeite ich aktuell an einem Online-Video-Kurs mit den Themen „Data-Driven Marketing erfolgreich umsetzen“, der in Kürze bei Iversity erscheint.
DT: Wie wir alle wissen, lernt man nie aus. Was lernst Du gerade Neues dazu?
LK: (lacht) In Bezug auf die Videos lerne ich im Moment gute Story Boards zu schreiben. Meine Tochter, die als Schauspielerin arbeitet und in London lebt, steht mir hier tatkräftig zur Seite.
DT: Wie können Unternehmen die Digitalisierung vorantreiben?
LK: Digitalisierung findet in den meisten Unternehmen seit Jahrzehnten statt. Das Wort ist meines Erachtens überstrapaziert und sollte genauer definiert werden. Letzten Endes sind Digitalisierung und datengetriebene Ansätze kein Selbstzweck, sondern sollen zukünftiges Wachstum sicherstellen. Wenn wir über datengetriebene, automatisierte Ansätze reden gibt es hier angesichts des Wandels im Kundenverhalten und der zunehmenden Dominanz von Plattformen für Unternehmen keine Alternative. Lass mich Dir ein Beispiel geben: Eine Untersuchung belegt, dass eine Mehrheit der Käufer bereit sind Anbieter zu verlassen, wenn diese nicht in der Lage sind, sie in Zukunft auch persönlich online anzusprechen. Ich rede hier nicht nur von der Anrede, sondern Kaufhistorie, Präferenzen, Empfehlungen, der bevorzugten Bezahlmethode und so weiter. Personalisierung setzt Daten voraus und stellt sicher, dass Unternehmen Kunden binden.
Die erfolgreiche Zukunft eines Unternehmens hängt von seiner Datenkompetenz ab, das heißt inwieweit Mitarbeiter in der Lage sind, Daten zielgerichtet zu sammeln, zu analysieren, sie zu interpretieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Die Unternehmen müssen sich klar werden, dass dafür Experten, Methoden, Tools und Zeit benötigt werden. Es müssen die richtigen KPIs definiert und die richtigen Fragen gestellt werden. Hier helfen externe Experten, weil das notwendige Wissen und auch Kapazitäten oftmals intern nicht vorhanden sind.
DT: Viele unserer Digitaltreiber-Partner sagen: Das größte Problem, woran die meisten Unternehmen in Bezug auf Digitalisierung scheitern, ist, dass sie erst gar nicht damit anfangen. Was denkst Du darüber?
LK: Vielen Unternehmen geht es aktuell sehr gut und sie sind voll ausgelastet. Das erschwert die Annahme vermeintlich zusätzlicher „Projekte“. Meinen Kunden zeige ich auf, dass die Verfolgung der strategischen Ausrichtung hin zur Digitalisierung kein Projekt, sondern eine erfolgsrelevante Einstellung ist und gut mit dem Erreichen operativer Ziele verbunden werden kann. Zudem sehen viele Mitarbeiter das Thema als relevant an und wollen aktiv mitarbeiten. Die Prioritäten müssen aber vom TOP-Management kommen.
DT: Wie schaffe ich denn dann die Verwandlung in ein datengetriebenes Unternehmen?
LK: Genau auf diese Frage gebe ich in meinem Buch Antworten. Auch wenn es im Schwerpunkt um „Data-Driven Marketing“ geht sind viele Ansätze auch für andere Abteilungen relevant. Wandel wird oftmals im Zusammenhang mit den drei Faktoren Mensch, Technologie und Organisation besprochen. Ich bin davon überzeugt, dass Mitarbeiter der Schlüssel sind. Wenn sie den Wert von Daten bei ihrer täglichen Arbeit verstehen und mitgenommen werden gelingt die Veränderung. Datenkompetenz hat viel mit Einstellungen und Methodenkompetenz zu tun. Flexible Ansätze sind wichtiger als starre Programme und Checklisten. Jedes Unternehmen ist einzigartig und Ziele und Strategien entwickeln sich im Laufe der Zeit weiter. Wenn wir Digitalisierung als Reise sehen sind Daten der Treibstoff.
DT: Wie siehst Du den digitalen Reifegrad Deiner eigenen Kunden und wo siehst Du deren größten Entwicklungsbedarf?
LK: Die Meisten stehen tatsächlich noch sehr am Anfang. Lass mich Dir von einem Eindruck erzählen, den ich vor einigen Wochen auf der Digitalisierungskonferenz hub.berlin gewonnen habe. Das überragende Thema war Künstliche Intelligenz. Wenn ich in Unternehmen gehe, sieht die Realität anders aus. Bevor KI produktiv eingesetzt werden kann, durchlaufen Unternehmen mehrere Stufen. KI nutzt nichts, wenn die Daten dahinter nichts taugen. Zudem sollten Führungskräfte erkennen, dass es nicht nur um Daten oder Analytik geht, die von einigen Experten beherrscht werden. Die besten Erkenntnisse sind nur dann wertvoll, wenn sie intern umgesetzt werden und nicht durch Silodenken blockiert werden. Neugier ist notwendig, um neue Ideen und relevante Fragestellungen zu generieren. Zum anderen möchte ich die Dringlichkeit vermitteln: Das Thema Digitalisierung kann nicht auf die lange Bank geschoben werden. In 10 Jahren sind Unternehmen entweder Marktführer oder verschwunden.
Mehr über Lutz Klaus und sein Buch:
In seinem Buch Data-Driven Marketing und der Erfolgsfaktor Mensch stellt Lutz Klaus 7 Kernkompetenzen und Schlüsselfaktoren vor, um die Zukunft der Digitalisierung zu gestalten. Er beschäftigt sich damit, welche Einstellungen, Kernkompetenzen und Fähigkeiten aus Mitarbeitersicht wichtig sind, um im Team und als gesamtes Unternehmen erfolgreich zu sein.
Beispielhafte Handlungsempfehlungen von Lutz Klaus:
- Agilität steigern: Agilität heißt morgens eine Idee zu haben und nachmittags im Markt zu sein. Beschleunigen Sie Ihre Prozesse zum Testen und Messen Ihrer Ideen.
- Analytisch Denken: Lernen Sie Dinge von Grund auf mit Daten zu verstehen. Entwickeln Sie Kennzahlentreiberbäume zur Festlegung von KPIs, Simulation von Szenarien und Entwicklung gezielter Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung.
- Kundenorientierung leben: Identifizieren Sie Ihre Kundenkontaktpunkte und sammeln Sie Daten, um Ihre Kunden besser zu verstehen.
Sie erreichen Lutz Klaus über seine Webseite oder per E-Mail.
Digitaltreiber steht Ihnen beim Aufbau Ihres Digitalteams gerne zur Verfügung. Schreiben Sie uns per E-Mail oder rufen Sie uns an: 089.6939.6173.